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Das Fagott

Fagott wird an der MS Bruck an der Mur von Ulrike Beermann unterrichtet.

Das Fagott ist ein tiefes Holzblasinstrument mit doppeltem Rohrblatt, das an einer Schnur um den Hals getragen wird. Es besteht aus einem etwa 2,5 m langen Holzrohr, das in verschieden lange, nebeneinander liegende Einzelstücke zerlegt ist, die durch den so genannten Stiefel, ein U-förmig gebohrtes Unterstück, verbunden sind: den relativ kurzen, nach unten führenden Flügel, die längere, aufwärts zeigende Bassröhre und schließlich das Schall- oder Kopfstück. Das leicht ausgestellte Schallstück wird in die Bassröhre gesteckt, diese wiederum - wie der Flügel, der ein S-förmiges Metallanblasröhrchen trägt - in den Stiefel. Das Fagott hat mehrere offene Grifflöcher (fünf nach dem heute verbreiteten deutschen, sechs nach dem französischen System) und einen komplizierten Klappenmechanismus (24Klappen nach dem deutschen, 22 nach dem französischen System). 

Das Instrument entstand im 16. Jahrhundert zunächst in einfacherer Form, dem Dulzian, erst später setzte es sich in der dreiteiligen Form mit Knickung der Röhre durch. Es hat einen Tonumfang von etwa dreieinhalb Oktaven und einen je nach Tonlage äußerst unterschiedlichen Klangcharakter: volltönend und dunkel in der Tiefe, anmutig in der Mitte bis leicht nasal in den hohen Lagen. Ende des 17.Jahrhunderts wurde das Fagott ins Orchester eingeführt und übernahm die Basslage der Holzblasinstrumente. Seit dem 18.Jahrhundert wurde es durch Komponisten wie Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart verstärkt zum Soloinstrument erhoben. Im 19.Jahrhundert wurde seine Technik weiter verfeinert: Deutsche Instrumentenbauer fügten Klappen hinzu und ordneten die Löcher neu an, was zu der oben bereits beschriebenen, heute klassischen Form des Instruments führte.

Das Kontrafagott (französisch Contrebasson, englisch Double Bassoon), das mit beinahe sechs Metern die doppelte Rohrlänge hat, erklingt eine Oktave tiefer als das Fagott. Seit dem 19. Jahrhundert hat es seinen festen Platz in der großen Orchesterbesetzung. Seinen leicht klagenden Ton setzte besonders Beethoven in seinen Symphonien und in der düsteren Kerkerszene seiner Oper Fidelio (1805, 1806, 1814) eindrucksvoll in Szene.